Die Comeniusfeier zum dreihundertsten Geburtstag in München im Jahr 1892

Bernhard Josef Stalla

 

„Die Comenius-Feier zum 300. Geburtstag 1892 in München „Am 28. März 1892 wird von den Schulmännern der ganzen gebildeten Welt, und nicht bloß von diesen, der 300jährige Geburtstag eines Mannes festlich begangen werden, der einst Jahrzehnte lang durch seine Taten wie durch seine Leiden die allgemeinste Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hat…1.

 

1. Zielsetzung und Inhalte der Comenius-Feier 1892

 

Die Erinnerung an das Leben, Werk und Wirken des Johann Amos Comenius besteht kontinuierlich bis in die heutige Zeit. 2.
Die Erinnerung an den Theologen, Philosophen und Pädagogen Comenius wurde durch Festversammlungen vor allem zum Jahrtag seines 300. Geburtstags nicht nur in Deutschland, sondern weltweit gewürdigt und lebendig gehalten. Werner Korthaase berichtet in seinem Buch Die Berliner internationale Comenius-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft und Volkserziehung (1891–1934) von der Initiative zur Feier des 300. Geburtstages von Comenius. „Im Juni 1891 erschien in der ,Leipziger Illustrierten Zeitung‘, der Münchener ,Allgemeinen Zeitung‘, der ,National-Zeitung‘, der ,Täglichen Rundschau‘ und im ,Literarischen Zentralblatt‘ ein ,Aufruf zur Feier des 300jährigen Geburtstages des Johann Amos Comenius‘ mit der Ankündigung der bevorstehenden Gründung einer ,Comenius-Gesellschaft‘, deren Programm sein soll, ,das Verständnis des großen Mannes nicht bloß den Gelehrten, sondern dem gegenwärtigen Geschlecht überhaupt durch Schrift und Rede zu erschließen‘. Den Aufruf hatten bereits 246 Persönlichkeiten des wissenschaftlichen und kulturellen Lebens aus vierzehn Ländern unterzeichnet. Er erschien in deutscher, französischer, englischer, tschechischer und ungarischer Sprache in insgesamt 20.000 Exemplaren. Auch in Böhmen und Mähren wurde die Gründung angezeigt.“ 3. Dieser Aufruf wurde auch im ersten Band der „Monatsheften der Comenius-Gesellschaft“ abgedruckt, darin wird die Aufforderung zur Abhaltung von Gedenkveranstaltungen und Erinnerungsfeiern vor allem mit den persönlichen Leistungen von Comenius als Theologe, Philosoph und Pädagoge aus internationalem Blickwinkel gewürdigt. „Aufruf zur Feier des 300jährigen Geburtstages des Johann Amos Comenius am 28. März 1892. Ausgedehnte Vorbesprechungen haben ergeben, dass wir einem weitverbreiteten Wunsche entgegenkommen, wenn wir, wie es hiermit geschieht, die Aufforderung erlassen, den 300jährigen Geburtstag des Amos Comenius am 28. März 1892 durch eine Erinnerungsfeier auszuzeichnen. In Mähren geboren, unter Tschechen, Deutschen, Engländern, Holländern, Schweden und Ungarn wirkend, mit Franzosen und Italienern befreundet, hat er durch seine Denken wie durch sein Leben sich eine universelle Bedeutung erworben. Als Philosoph und Gottesgelehrter hat er im Bund mit Männern wie Andreae, Duraeus, Milton u. a. sein Leben einem Friedenswerk gewidmet; indem er das ‚Heil der Menschheit (wie er sagte) höher stellte, als das Ansehen der Sprachen, der Personen und der Sekten‘, war sein Bemühen allezeit dahin gerichtet, die streitenden Kirchen, Völker und Stände von gewaltsamer Austragung der Gegensätze zurückzuhalten und sie auf dem Grund altchristlicher Weltanschauung zu Frieden und Versöhnung zu leiten. Als Schulmann hat er, angeregt durch Baco, den Erfahrungswissenschaften in den „Lateinschulen, die er vorfand, ihr Recht erkämpft, die Muttersprache in den Kreis der Unterrichtsgegenstände eingeführt und den Gedanken der Körperbildung in den Begriff der Schule aufgenommen. Durch die Forderung der Schulbildung für die gesamte Jugend, mit Einschluss des bisher zurückgesetzten weiblichen Geschlechts, ist er einer der Väter unserer Volksschule geworden.4.  Werner Korthaase berichtet über die internationale Ausrichtung der Comenius-Feiern zum dreihundertsten Geburtstag und berücksichtigt dabei vor allem die wichtigsten deutschen, österreich- ungarischen und tschechischen Comenius-Feiern. „In der Österreich-ungarischen Doppelmonarchie verhinderten Staatsraison und konfessionelle Überlegungen Comenius-Feiern in den Schulen. Die in Berlin erscheinende ,Vossische Zeitung‘ teilte ihren Lesern dagegen mit, daß die Deutschen dem ,großen Tschechen‘ in diesen Tagen die meiste ‚Anerkennung‘ zollen würden. Als wenige Jahre später, 1897, des 400. Geburstages des Philipp Melanchthon zu gedenken war – welches Datum kaum beachtet wurde – kritisierte Max Lenz in den ,Preußischen Jahrbüchern‘, daß die preußische Regierung nicht genug für Melanchthon veranlaßt habe, dagegen für Comenius einen ,ganzen Apparat in Szene‘ gesetzt hätte. Daß Comenius im Deutschen Reich ,die meiste‘ Anerkennung gezollt wurde war richtig hinsichtlich der allgemeinen Anerkennung und der amtlichen Unterstützung der Feiern. Aber in Böhmen und Mähren verehrte man den ,Landsmann‘, den ,Patrioten‘, den ,Erzpädagogen‘, den ,Velikán‘ (Riesen), den ,Lehrer der Völker‘ noch enthusiastischer, weil der nationale Stolz hinzukam. In der Berliner ,Philharmonie‘ versammelten sich Tausende, um das von Paul Risch verfaßte Festspiel ,Comenius‘ zu erleben. Vor dem Nationaltheater in Prag herrsche ein solcher Andrang, dass die Direktion eine Wiederholung ansetzte ,in ganz unveränderter Weise‘: Gespielt wird die dramatische Ouverture „Komensky“ von Z. Fibich. Hierauf gelangt der von Jaroslav Vrchlický verfaßte Prolog durch Herrn Seifert zum Vortrage, und wird ein lebendes Bild: ,Komenský als Lehrer der Nation‘ arrangiert. Sodann gelangt die symphonische Dichtung ‚Blaník‘ von Smetana und das Festspiel ‚Věštba Komenského‘ von S. Pelíšek zur Aufführung. Zwischen diesen einzelnen Piecen gelangt noch die dramatische Ouverture ‚Husitská‘ von Dr. Anton Dvořák zur Exekutierung.5. Einen erweiterten Bericht über den Ablauf der Comenius-Feiern zum 300. Geburtstagsjubiläum in Prag ermöglicht Marta Bečková. „Die Feiern zum 300. Geburtstagsjubiläum J. A. Komenskýs i. J. 1892 nahmen ganz ausserordentliche Bedeutung und bis dahin ungeahnte Dimensionen an. Dazu trug sicherlich auch die günstige Atmosphäre der neunziger Jahre bei, die im tschechischen politischen und kulturellen Leben eine Zeit gesteigerter Aktivität darstellen. Die Feiern hatten in ihrem breiteren Ausmass patriotisch-nationalen Charakter und wurden in den böhmischen Ländern vorwiegend von den Lehrern organisiert, die in einigen Vereinen zusammengeschlossen waren und über mehr als zehn Zeitschriften verfügten, die uns auch die Vorbereitungen und den Verlauf der Feiern und der damaligen Atmosphäre vermitteln. Der Jubiläumstag, – der 28. März – fiel i. J. 1892 auf einen Montag und die Schulen sollten frei haben. Das k.k. Präsidium der Statthalterei bewilligte dies jedoch mit Erlass vom 6. III. 1892 nicht und vom Ministerium für Kultus und Unterricht unter Gautsch wurden die Komenský-Feiern an den Volks- und Bürgerschulen verboten. Dieses Verbot löste eine Reihe von Protesten aus (beim Reichsrat brachten die Abgeordneten T. G. Masaryk und J. Žáček eine Interpellation ein, Anfragen wurden auch im böhmischen und mährischen Landtag erhoben). Kein Ergebnis zeitigte auch eine Berufung an den Schulrat, in dessen Kompetenz die Bewilligung von drei Ferialtagen lag. Die vom Komitee für die J.A. Komenský-Feier veranstalteten Hauptfeiern fanden in Prag vom 26. – 28. März statt und enthielten vor allem ein Kulturprogramm. Daran beteiligten sich persönlich oder mit ihren Werken führende tschechische Künstler (J. Vrchlický, Z. Fibich, E. Krásnohorská, K.V. Rais u.a.) Am letzten Tag wurde eine grosse Komenský-Ausstellung im Museum des Königreiches Böhmen (heute Nationalmuseum) in Prag eröffnet. Diesen Feiern gingt eine Tagung der Böhmischen Akademie für Wissenschaften, Literatur und Künste voraus, bei der der Vorsitzende der Akademie J. Hlávka und ausserdem J. Durdík und K. Tieftrunk eine Ansprache hielten. Bei der ausserordentlichen Sitzung des Prager Stadtrats hielt der Bürgermeister J. Šolc eine pathetische Rede über Komenský. Eigene Feiern veranstalteten die Lehrervereine und zahlreiche weitere Institutionen.6.  Die Berichte über die Comenius-Feiern, wurden zumeist in den örtlichen Tageszeitungen abgedruckt, die Festreden veröffentlicht. Die Initiative zum feierlichen Begehen des 300. Geburtstages von Johann Amos Comenius wurde im Jahr 1892 vor allem von den Lehrerkollegien, Lehranstalten und Einrichtungen der Lehrerausbildung, Seminarschulen, Unterrichts- und Lehranstalten, Schulämtern, Berufsverbänden des Lehrerstandes und Lehrervereinen gefördert. Die Festredner waren zumeist Schulräte, Seminarleiter und Schuldirektoren. Die Vorbereitung der Festversammlungen und die Ausführung der Comenius-Feiern, blieb den jeweiligen Veranstaltern vor Ort vorbehalten. Die Bedeutung der Comenius-Feier, zur vertieften Beschäftigung mit dem Leben, Werk und Wirken von Johann Amos Comenius, wird ebenso deutlich in einem Bericht der Bayerischen Lehrerzeitung 7., die den Nachweis über die Abhaltung von Comenius-Feiern in Süddeutschland erbringt und ein wichtiges Dokument darstellt. „Comenius-Feier. Der 300. Geburtstag des großen Pädagogen und Volksfreundes Comenius wurde allenthalben im Lande, wie sich’s gehört, festlich begangen. Verschiedene Festberichte liegen uns vor; da wir sie aber nicht alle bringen können, müssen wir uns und die Herren Berichterstatter sich damit begnügen lassen, daß wir dieselben kurz registrieren. Je nach den örtlichen Verhältnissen war der Rahmen, innerhalb dessen sich die Festlichkeiten abwickelten, ein engerer oder weiterer.8.  Im Bericht der Bayerischen Lehrerzeitung wird eigenes auf die Comeniusfeier in München hingewiesen und eine Wertung der Veranstaltung mit dem Urteil „die Comenius-Feier scheint besonders prächtig ausgefallen zu sein“ vorgenommen und damit die Bewertung dieser Comenius- Festversammlung ermöglicht. „Besonders prächtig scheint dieselbe in München ausgefallen zu sein, wo Schulrat Dr. Rohleder 9. die Festrede hielt und lebende Bilder und Gesänge des Lehrergesangsvereins und Lehrerinnen-Singchors zur Verherrlichung des Festes beitrugen.10.
Für die Comenius-Feiern wurden eigens Festspiele 11., Theaterstücke 12. und dramatische Darstellungen 13.  geschaffen, die der Comenius einen besonderen Charakter verleihen sollten und als Inszenierungen des Leben, Werk und Wirkens des tschechischen Gelehrten Johann Amos Comenius die Festveranstaltungen zu seinem 300. Geburtstag anschaulich gestalten und lebendig machen sollten. Der Schwerpunkt der Ehrung des tschechischen Gelehrten Johann Amos Comenius zu seinem 300. Geburtstag lag bei den meisten Gedenkveranstaltungen bei der Darstellung von Leben, Werk und Wirken, der Bedeutung für die Entwicklung der Lehrkunst, Didaktik, Unterrichtsmethodik, pädagogische Forderungen, Zielsetzungen und Verdienste, zumeist wurde die Würdigung von Person und Ideen des Comenius verbunden mit den zeitbezogenen Fragestellungen der Schulerziehung und den pädagogischen Bestrebungen der Gegenwart. Der Redakteur der die Zusammenfassung über die Berichterstattung von den Comenius-Feiern in der Bayerischen Lehrerzeitung erarbeitet hat, beurteilt die Nachhaltigkeit der Gedenkveranstaltungen für eine vertiefte Beschäftigung mit Leben und Werk von Comenius. „Bei mir und allen, die für eine zeitgemäße Fortentwicklung der Schule in freiheitlichem Sinn begeistert sind, weckte derselbe fast wehmütige Gefühle und lange wollte mir das Wort nicht aus dem Sinn: „Israel, siehe, wovon du gefallen bist.“ 14. In Summa: Die Feierlichkeiten waren sämtlich wohl gedungen und die Veranstalter und Mitwirkenden verdienen wärmsten Dank. Der Lehrerstand aber hat sich selbst geehrt, daß er dem unsterblichen Mann, der in seinen Werken fortlebt, den reich verdienten Tribut der Dankbarkeit zollte und einen unverwelklichen Lorbeer um seinen Stirne legte. Mögen die deutschen Lehrer, namentlich in schweren Zeiten, recht oft zu dem nie versiegenden Born echt pädagog. Weisheit und Wahrheit eines Comenius zurückkehren und sich von ihm den rechten Weg zeigen lassen, der in den Wirren des Parteigezänks nur zu leicht verloren wird!15. Werner Korthaase erklärt die Bedeutung der Comenius-Feiern, als entscheidender Impuls für die Comeniusforschung in Deutschland. „Zur Jubelfeier der 300sten Wiederkehr des Geburtstages des Praeceptor Mundi kamen Männer aus aller Welt zusammen, um für die weiteste Verbreitung seiner Ideen zu sorgen. Es kam zu zahllosen Comenius-Feierlichkeiten: unkirchlichen und kirchlichen. Die Begeisterung wuchs ins Unermessliche. Schulbehörden ordneten Feiern an, und sogar das preußische Kultusministerium stellte Geld zur Verfügung, die Stadt Berlin ebenfalls. Auf Kreisschulkonferenzen wurde das Leben und Werk des Comenius Besprechungspunkt. Es lässt sich heute kaum noch feststellen, wie viele Feierstunden in Schulen und Lehranstalten damals stattfanden.16.

2. Die Festversammlung zum 300. Geburtstag von Johann Amos Comenius am 28. März 1892 in München
Der Ablauf und die Gestaltung der Comenius-Feier in München ist vor allem durch Zeitungsberichte und Archivdokumente im Stadtarchiv München dokumentiert und kann im einzelnen nachvollzogen werden. Zu den Initiatoren und verantwortlich Mitwirkenden gehörten der Münchener Stadtschulrat Dr. Wilhelm Rohleder 17., der Dramaturg Ludwig Stark 18. und Gymnasialprofessor Karl Zettel. Dem Ausschuss zur Vorbereitung der Comeniusfeier 19. gehörten folgende bedeutende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, der Beamtenschaft und städtischen Verwaltung, der Universität und Wissenschaft und des städtischen Schulwesens und der Lehrerschaft an den Schulen in München an, die zum Gelingen der Comenius-Feier im Festausschuss mitwirkten. Aus Anlass des 300. Geburtstages traf sich eine Festversammlung von Beamten, Wissenschaftlern, Schriftstellern, Lehrkräften am Montag, 28. März 1892 um 19. 00 Uhr im Saal des Katholischen Casino München 20.. Die Comeniusfeier in München war sehr gut vorbereitet und ein kultureller Höhepunkt in der Landeshauptstadt München. Die ausführliche Berichterstattung in der Tageszeitung „Münchner Neueste Nachrichten“ trägt dazu bei, den Ablauf der Veranstaltung zu erfahren und einen Eindruck über die Gestaltung des wirksam vorbereitete Festprogramm 21. zu erhalten.  „Die Comeniusfeier in München. Ein sehr gewählte Festversammlung von Beamten, Professoren, Gelehrten, Schriftstellern, Schulmännern hatte sich am 28. März im Saale des Katholischen Casino 22. eingefunden, um eine würdige Ehrung des vor dreihundert Jahren geborenen berühmten Pädagogen Johannes Amos Comenius zu begehen, wie denn ja auch der Erinnerungstag an diesen hochverdienten Schulmann in vielen Ländern und Städten, ja selbst jenseits des Meeres gefeiert wird.  Die „Münchner Neuesten Nachrichten“ haben aus der Feder des Archivrathes Dr. Ludwig Keller in Münster i. W. eine ausführliche Schilderung von Comenius’ Leben und Wirken in den Nummern 92 und 98 veröffentlicht. (Die Red.) Als erhebende Einleitung erklang Franz Schuberts „Herr unser Gott!“, ein weihevoller Hymnus, den der Lehrergesangverein München stimmungsvoll vortrug. Im Anschlusse hieran sprach Herr Dramaturg Ludwig Stark den von Professor Karl Bertel in edlen Versen gedichteten Prolog. Dieser war ein Ruhmeslied auf das mühenreiche Dasein und auf das segensvolle Wirken des Comenius.“23. Werner Korthaase fasst die zentralen Gedanken des thematischen Beitrags von Ludwig Keller, der einen thematischen Impuls für die Comenius-Feier in München darstellt, folgendermaßen zusammen. „In den ,Münchner Neuesten Nachrichten‘ erschien von Dr. Ludwig Keller, der soeben mit anderen die Comenius-Gesellschaft gegründet hatte, ein umfangreicher Artikel, der zusätzlich in einem Separatabdruck als Broschüre herausgebracht wurde. Keller versicherte, daß von einer,wiedererwachten Comenius-Forschung‘ auch für ,das heutige Geistesleben‘ Anregungen zu erwarten seien, daß Comenius, ,dem aller Religions- und Racen-Haß fremd war‘, gerade jetzt eine ,wohltuende und herzerfreuende Erscheinung‘ genannt werden dürfe, weshalb sich unter ,lebhafter Teilnahme aller Nationen und Konfessionen‘ unter dem Namen Comenius-Gesellschaft eine wissenschaftliche Vereinigung konstituiert habe, die sich der Herausgabe seiner Schriften und der ,Fortsetzung des Werkes widmen‘ werde, dessen Bau er einst begonnen habe. Der Autor schloß mit dem Wunsch: ,Möge die Jahrhundertfeier, die in diesem Jahr in der ganzen Welt begangen werden wird, dem großen Mann zu den alten viele neue Freunde zuführen.‘“24.  „In München hielt Wilhelm Rohmeder, der Stadtschulrat, die Festansprache: Es gäbe zweifellos Namen, die der Gesamtheit des deutschen Volkes ,theuerer und vertrauter‘ seien als der des Comenius, erklärte er, aber es gäbe wenige Personen von weltgeschichtliche Bedeutung, welche durch ihre Geistesrichtung und durch ihr Schicksal in solchem Maße allen gebildeten Völkern angehören, welche zugleich auch bei allen kirchlichen Richtungen noch heute so geachtet sind, wie dieser Apostel des Friedens…“  25.        „Nach dieser den Manen des Gefeierten dargebrachten poetischen Ehrung hielt Herr Stadtschulrath Dr. Rohmeder die 11/2-stündige Festrede. Sie behandelte in schwungvoller Darstellung das Verhältnis des Comenius zu den wichtigsten Erziehungsfragen der Gegenwart. Als Sinnspruch war derselben das Wort Lessings aus seiner ,Erziehung des Menschengeschlechts‘ vorangestellt: ,Geh’ Deinen unmerklichen Schritt, ewige Vorsehung; nur laß mich dieser Unmerklichkeit wegen an Dir nicht verzweifeln!‘ Dieses Wort fand seinen Widerhall in den Worten des Comenius: ,Am Fortgang zu verzweifeln ist unrühmlich; denn hier wird die Sache der Menschheit getrieben und die Ehre des Allerhöchsten.‘ Auf diesem Grundton, dem Glauben an den endlichen Sieg des Wahren und des Guten, waren die weiteren Ausführungen der Festrede aufgebaut. Aus dem Rahmen der äußeren Lebensumstände trat die Gestalt des Comenius greifbar und lebenswarm hervor. Die Darlegung der wichtigsten seiner Erziehungsgrundsätze gab Veranlassung, unsere heutigen Schul- und Erziehungseinrichtungen mit den idealen Forderungen des Comenius zu vergleichen. Pestalozzi und Fröbel stehen auf seinen Schultern. Comenius hat den Gedanken einer allgemeinen Volksschule zuerst ausgesprochen, und zwar zu einer Zeit, wo die Durchführung unmöglich war. Die Wahrheiten, welche Männer von der Art des Comenius ausstreuen, gehen nicht verloren. Sie wirken fort und werden ihrer Zeiten in Thaten sichtbar. Denn ,ein großes Muster weckt Nacheiferung und gibt dem Urtheil höhere Gesetze‘.“ 26.  Der Vortrag von Stadtschulrat Dr. Rohmeder zeigte die inhaltliche Zielsetzung und den thematischen Schwerpunkt der Comenius-Feier in München auf. In der Festrede wurden Leben, Werk und Wirken von Johann Amos Comenius mit Bezugnahme auf die aktuellen Schul- und Erziehungsfragen der Gegenwart dargestellt. Die theoretischenAusführungen der eineinhalbstündigen Festrede wurden anschließend praktisch veranschaulicht in zwei verschiedenen bühnenmäßigen Darstellungen zum Festprogramm. Auf der Theaterbühne wurden in einem dramaturgisch gestalteten „Lebenden Bild“ 27. um eine Comenius-Statue allegorische Figuren zu seiner Erziehungslehre und Bildungstheorie gezeigt.
„Nach der von lebhafter Zustimmung begleiteten Festrede erschien auf einer Bühne ein von Herrn Maler Manuel sehr sinnreich gestelltes lebendes Bild. Um die Büste des Comenius gruppierten sich in allegorischen Gestalten jene Dinge, welche der große Erzieher in seinem System vertrat: Religion, Muttersprache, Naturlehre u. Der schöne Männerchor ,Meine Muttersprache‘ von E. S. Engelsberg war sehr passend gewählt zu Ehren des Mannes, welcher die Muttersprache in den Kreis der Unterrichtsgegenstände eingeführt. Das Baryton-Solo wurde von Herrn Xaver Schmid hübsch gesungen.28. Das „Lebende Bild“ 29. der Darstellung „Allegorischer Gestalten im System des Theologen, Philosophen und Pädagogen Johann Amos Comenius“ diente zur Einstimmung auf das Festspiel.  Dabei wurden ausgewählte Szenen aus der Schrift „Schola Ludus“ „Die Schule als Spiel“ 30.  als Theaterstück dargestellt. Jospeph Heigenmooser erklärt in seiner Erläuterung zum Lebenden Bild des Kunstmalers Max Manuel, für die Teilnehmer der Comeniusfeier in München die Zusammenhänge zum Leben und Wirken des tschechischen Gelehrten Johann Amos Comenius. „Die Darstellung, welche den Zweck verfolgt, die Bedeutung des Gefeierten zur Anschauung zu bringen, gliedert sich in drei Gruppen: eine allegorische Mittelgruppe und je eine rechts und links sich anschliesende Seitengruppe. Im Mittelgrunde erhebt sich, umgeben von Pflanzenschmuck, die lorbeerbekranzte Büste des Comenius nach einem alten Orginalstich in lebenswahrer Ausführung. Daran schliessen sich 8 allegorische Frauengestalten in griechischer Gewandung, welche die segensreiche Wirksamkeit des grosen Menschen und Pädagogen nach ihren verschiedenen Richtungen darstellen. 1. Die Religion mit dem Symbol des Christentums, dem Kreuz, bezeichnet den aus seinen religiösen Schriften und seinem thatenreichen Leben sprechenden tiefreligiösen, wahrhaft christlichen Geist, sowie sein Bestreben, die verschiedenen Konfessionen unter dem Kreuze zu vereinigen. 2. Ein Genius stellt die Muttersprache dar, welcher er eine Stelle im Schulwesen errungen hat, und deutet die grosen Verdienste desselben um die Verbesserung des Unterrichtes in den Sprachen an. Die Gruppe von drei weiteren Figuren mit ihren entsprechenden Abzeichen versinnbildet die Naturwissenschaften: Geographie, Naturbeschreibung und Physik und druckt einerseits seine schriftstellerische Thatigkeit auf diesen Gebieten (die Physika sc.) anderseits aber die durch ihn mächtig geforderte Pflege derselben in den niederen und höheren Schulen aus. 6. Der Genius der Pädagogik weist auf sein pädagogisches Hauptwerk, die didactica magna (Grose Unterrichtslehre) hin, durch welche besonders sein Ruhm als Begründer der allgemeinen Volksschule und Vater der neueren Lehrkunst erwuchs. 7. Der Genius der Philosophie, allen anderen zugewendet, druckt seine pansophischen Bestrebungen aus, die auf eine encyklopädische Zusammenstellung des gesamten menschlichen Wissens hinausgingen. 8. Der Genius der Geschichte schreibt seinen Namen mit ehernem Griffel; nicht blos die Pflege dieser Wissenschaft in den Schulen ist sein verdienstliches Bestreben, sondern er selbst nimmt in der Geschichte der Pädagogik für ewige Zeiten einen Ehrenplatz ein. Da sein Hauptverdienst auf dem Gebiete des Erziehungs- und Unterrichtswesens liegt, wollte dies durch die beiden Seitengruppen dargestellt werden. Die Gruppe zur Linken vom Beschauer aus ist ein Bild aus dem ,Informatorium der Mutterschule‘. Die Erziehung der Kinder in den ersten 6 Jahren im Kreise der Familie unter der Leitung des Vaters und besonders der Mutter tritt uns hier in einer nach Gewandung und Auffassung dem 17. Jahrh. Entsprechenden Weise entgegen. An diese Gruppe schliest sich die Darstellung der Volksschule an, nach der Idee des Comenius, vertreten durch Kinder aus allen Standen, im Alter zwischen 6 und 12 Jahren. Ein Lehrer unterrichtet dieselben in der Muttersprache. Während durch diese beiden Szenen die Wichtigkeit der Familienerziehung und der Volksschule hervorgehoben wird, kommt in der Gruppe zur Rechten die Bedeutung des höheren Schulwesens zum Ausdruck. Dem entsprechend wird hier durch Lateinschüler in einer Szene veranschaulicht, wie sich die studierende Jugend an dem berühmten orbis pictus (Welt in Bildern) ergötzt und anderseits in das Studium der janua linguarum reserata aurea (die eröffnete goldene Sprachenthür) – einem der damals verbreitesten Bucher – vertieft ist. Eine Gruppe von Akademikern, aus Schülern und berühmten Professoren (Alsted Theolog und Philosoph, sein Lehrer und Samuel Hartlieb Naturphilosoph, sein Freund) bestehend, beschäftigen sich mit philosophischen Erörterungen.31.   „Die bühnenmäßige Darstellung der ,Schola ludus‘, also der Schule als Spiel nach dem IV. Theil ,der Sprachenpforte dramatische Darstellung‘ von Comenius, arrangiert von Herrn L. Stark, wahr wohl die kulturgeschichtlich interessanteste Nummer im Festprogramm. Diese Spiel erläuterte in sehr wirksamen Szenen die Methode des Comenius, schnell, angenehm, leicht und gründlich zu lehren und zu lernen. Die Darsteller mit Herrn Stark wurden vom anscheinend begeisterten Publikum auf die Bühne zurückgerufen. Peter Cornelius’ zart empfundenes, jubelndes Lied ,Liebe dir ergeb’ ich mich!‘ vom Lehrerinnen-Singchor und dem Lehrergesangverein unter Herrn Albin Sturms Leitung mit edlem Ausdruck vorgetragen machte den würdigen Abschluß der Feier eines Mannes, welcher der Menschheit und ihrer Erziehung mit aller Liebe zugethan war.32.

 

Die Comeniusfeier 1892 in München

 

 

 

 

 

3. Die Festrede von Stadtschulrat Dr. Wilhelm Rohmeder bei der Comeniusfeier 1892 in München

 

Im Rahmen der Comenius-Festversammlung hielt Stadtschulrat Dr. Wilhelm Rohmeder die Festrede „Johann Amos Comenius in seinem Verhältnis zu den wichtigsten Schul- und Erziehungsfragen der Gegenwart“ im Saal des Katholischen Casino 33. zu München am 28. März 1892.  Dr. Rohmeder begann seine Festrede mit einem Zitat von Gotthold Ephraim Lessing „,Geh deinen unmerklichen Schritt, ewige Vorsehung! Nur lass mich dieser Unmerklichkeit wegen an dir nicht verzweifeln! Lass mich auch dann an dir nicht verzweifeln, wenn selbst deine Schritte mir scheinen sollten, zurückzugehen! Du hast auf deinem ewigen Wege soviel mitzunehmen, so viele Seitenschritte zu thun!‘ So, hochverehrte Festversammlung, der Verfasser der ,Erziehung des Menschengeschlechts‘ 34. im 91. Abschnitte. Sicher dachte er nicht an den letzten Bischof der böhmischen Brüder, als er diese Worte niederschrieb. Wenn ich aber dem Wirken des Mannes, dessen Gedächtnis zu feiern wir heute uns hier versammelt haben, einen Sinnspruch voranstellen sollte, so wüsste ich kaum einen passenderen. Und merkwürdig: so grundverschieden die Natur und die Geistesrichtung der beiden Männer zu sein scheint und thatsächlich auch ist, so viele übereinstimmende Züge ergeben sich bei tieferem Eindringen in ihr Wollen und Wirken und in die Beweggründe ihres Thuns. Reine unentwegte Liebe zur Wahrheit bei dem einen, reine selbstlose Menschenliebe bei dem andern, erwachsen aus dem Boden inniger Liebe zu Gott und zur göttlichen Wahrheit!35. Der Vergleich der Leitmotive von Lessing und Comenius stellt innerhalb der wissenschaftlichen Literatur einen eigenständigen Beitrag von Dr. Rohmeder dar, innerhalb der Bibliographie der deutschsprachigen Comeniusliteratur 36. findet sich dazu kein Angabe einer wissenschaftlichen Abhandlung mit einem Vergleich der beiden Lebenswerke. „Und wenn wir die ungleich liebenswürdigere Gestalt des Comenius auf ihrem Lebensgange begleiten von den Vorbergen der Westkarpaten zu den lieblichen Thälern des Rheins, aus den Schulstuben in Fulnek und Lissa zum Parlamentshause in London, von den Nord- und Südküsten der Ostsee über Saros-Patak in Ungarn zurück zur ,Beherrscherin der Meere‘, wo er die müden Augen schließt: wir sehen ihn überall geleitet von dem Glauben an den endlichen Sieg des Wahren und des Guten. Eine solche Persönlichkeit ist unserer rein menschlichen Teilnahme von vornherein sicher. Es gibt ja zweifellos Namen, die der Gesamtheit des deutschen Volkes teuerer und vertrauter sind! Aber es gibt wenig Namen von weltgeschichtlicher Bedeutung, welche durch ihre Geistesrichtung und durch ihre Schicksale in solchem Masse allen gebildeten Völkern angehören, welche zugleich auch bei allen kirchlichen Einrichtungen noch heute so geachtet sind, wie dieser Apostel des Friedens 37., von welchem ein neuerer katholischer Beurteiler sagt, dass seine religiösen Schriften denen der alten christlichen Heiligen zu vergleichen seien, die wir noch gegenwärtig bewundern, und von dem ein hochberühmtes Mitglied der „Gesellschaft Jesu“ 38. urteilt, dass er ,allen Christen zu liebe geschrieben habe.‘“39. Die Festrede stellt eine besondere Ehrung für das Leben, Werk und Wirken des Johann Amos Comenius dar. Dr. Rohmeder versucht anhand den biographischen Lebensstationen von Comenius vor allem sein pädagogisches Wirken darzustellen. „Richtig ist: seine Muttersprache war nicht die unsrige. Aber sein Heimatland gehörte zum ,Heiligen Römischen Reich deutscher Nation‘, er hat zu den Füssen deutscher Lehrer gesessen und er hat wahre und große Verdienste um unsere Muttersprache; er kannte und anerkannte die damaligen Bemühungen hervorragender deutscher Männer um die Verbesserung des Erziehungswesen – ,dem deutschen Volke‘, so schrieb er, ,hat Gott in seiner Gnade Männer erweckt, welche die Morgenröte einer neuanbrechenden Zeit heraufführen‘;40. die Ziele seines Wirkens wurden am umfangreichsten in Deutschland erkannt und verwirklicht, sein eigenes Wirken, praktisches wie schriftstellerisches, hat der Hauptsache nach auf dem Boden des heutigen deutschen Reiches sich abgespielt, und deutsche Männer sind es vor allem, welche in der Gegenwart es sich angelegen sein, die noch vergrabenen Geistessschätze des Comenius zu heben und nutzbar zu machen. Die Frage des Volkstums aber hatte zu des Comenius Zeiten nicht die Bedeutung, die sie heute im Leben der Völker einnimmt. Nicht Volkstum und Sprache, sondern Fragen anderer, eben so tief liegender Art waren es, welche damals die abendländische Menschheit bewegten, die Geister einten oder trennten. Und nehmen wir es ja auch sonst für uns in Anspruch, dass wir wahre menschliche Größe, unter welchem Volke immer sie in Erscheinung trete, in ihrer Bedeutung für den Gesamtfortschritt und damit auch für den Fortschritt des eigenen Volkes in geistiger und sittlicher Beziehung vorurteilslos anzuerkennen vermögen. So dürfte es denn wohl auch zur Genüge gerechtfertig erscheinen, wenn wir am heutigen Tage, gleich vielen anderen Städten des deutschen Vaterlandes, die Erinnerung an die Geburt eines Mannes feierlich begehen, dem das deutsche Volk durch diejenige Seite seines Wirkens unendlich viele zu verdanken hat, die uns hier zusammenführt: das deutsche Schulwesen!41. Zu den Äußerungen von Dr. Rohmeder über die Einschätzung von Comenius, dessen Muttersprache tschechisch und nicht deutsch war, der aber in Deutschland ausgebildet wurde und sich als tschechischen Pädagoge für das deutsche Schulwesen erworben hat, bemerkt Werner Korthaase über die allgemeine Ausrichtung der Dreihundertjahrfeiern in Deutschland „Die Feiern in Deutschland waren nicht wie in Böhmen und Mähren patriotisch eingefärbt. Trotzdem zollten die Deutschen – wie eine Berliner Tageszeitung feststellte – ,dem großen Tschechen in diesen Tagen die meiste Anerkennung‘. 42. Ziel der Festrede von Dr. Rohmeder ist es, das Leben von Johann Amos Comenius den Teilnehmern der Festversammlung so darzustellen, dass die Vermittlung des Lebensschicksals bei den Zuhörern Teilnahme wecken und Aufmerksamkeit für die Grundlagen seines edlen Streben für die Bildung der Jugend und der Menschheit zu gewinnen. Dr. Rohmeder kennzeichnet die wichtige Erkenntnis von Comenius bei seiner beruflichen Tätigkeit als Lehrer in Prerau, dass der Unterricht in den Sachen immer mit der Sprache verbunden werden soll. „Durch Lehren lernte er. Im täglichen Umgang mit den Kindern verschaffte er sich jenen tiefen Einblick in die Kindesnatur, welcher ihm in seinem ganzen späteren Leben von unermesslichem Vorteil war und worauf er später seine großen Erziehungsarbeiten gründete.43.  In seiner Festrede schildert Dr. Rohmeder die leidvollen Erfahrungen des Lebens von Comenius als Lehrer und Geistlicher und seine Bewältigung aller Schwierigkeiten und Prüfungen, sowie die Notwendigkeit, immer wieder von neuem anzufangen. „Hier ist nun auch der Ort, auf die pädagogischen Anschauungen des Comenius einzugehen. Sie zeigen, dass er seiner Zeit weit vorausgeeilt war und dass viele seiner Forderungen zur damaligen Zeit unausführbar waren, ja dass viele derselben heute noch unerfüllt sind. Eine kurze Betrachtung seiner Erziehungsgrundsätze gibt somit zugleich Gelegenheit zur Beantwortung der Frage, welche Stellung Comenius zu den wichtigsten Schul- und Erziehungsfragen der Gegenwart einnimmt. Ein Grundgedanke zieht sich durch alle seine Schriften, durch all sein Thun: die Beglückung des Menschengeschlechts durch die Erziehung. Dieser Gedanke ist die Grundlage seines pädagogischen Systems. ,Die Liebe zu Gott‘, bekennt er, und der Wunsch, die öffentlichen und privaten Verhältnisse der Menschen zu bessern, reizen mich, dass ich das, was mir ein geheimer Antrieb beständig an die Hand gibt, in stilles Schweigen einzuhüllen nicht vermag.44.  Dr. Rohmeder kennzeichnet den pädagogischen Grundgedanken des Comenius als „Liebe zu Gott und zum Menschen“ und beschreibt den vierstufigen Aufbau der Bildung der Menschen, den Comenius in seiner „Großen Unterrichtslehre“ entwickelt. In seiner Festrede würdigt Dr. Rohmeder den Erzieher der Jugend und Pädagogen der Menschheit Johann Amos Comenius als Vordenker einer naturgemäßen Erziehung. „In Comenius dagegen sehen wir den grossen Vorkämpfer für eine naturgemässe Jugend- und Volkserziehung. Für ihn war es eine selbstverständliche Wahrheit, dass die Natur uns überall Führerin sein müsse. Mit einer bewundernswerten psychologischen Begründung gibt er im 27. Kapitel seiner ,Großen Unterrichtslehre‘ eine fesselnde Darlegung einer Gliederung des Unterrichtswesens. Der ganze Unterrichts- und Erziehungsplan des Comenius ist eben nach einheitlichen Grundgedanken aufgebaut: Erziehung und Unterricht sind durch alle Stufen von den gleichen Grundsätzen getragen. Deshalb sind auch die Unterrichtsgegenstände auf allen 4 Stufen die gleichen – verschieden ist bloß der Umgang des zu Lehrenden, entsprechend der Stufe des Lebensalters und der vorausgegangenen, das Nachfolgende in konzentrischen Kreisen stets stützenden Vorbereitung. ,Denn die Unterrichtsfächer sind nach den Gesetzen der natürlichen Methode nicht zu zerstücken,‘ sondern sie sind ,stets alle zugleich zu treiben, wie ja auch der Baum stets in seiner Ganzheit nach den einzelnen Teilen wächst‘. Deshalb ist bei ihm auch die Methode des Lehrens und des Erkennens auf allen Stufen die gleiche, und diese Methode beruht auf einer umfassenden, gründlichen Kenntnis des Menschenwesens und des jugendlichen Geistes. Auch die Unterrichtsmittel sind auf allen Stufen nach den gleichen psychologischen Grundgesetzen zu schaffen. So ist in der That Comenius der erste Systematiker der Erziehung und des Unterrichts geworden. In allen seinen Vorschlägen hat er stets das Ganze der Menschenbildung im Auge. Einen grundsätzlichen Unterschied zwischen den Schulen der verschiedenen Stufen lässt er nicht zu45. Dr. Rohmeder versucht die pädagogischen Grundfragen, die Comenius in seiner Erziehungslehre und Bildungstheorie behandelt, für das gegenwärtige Schulsystem wirksam zu machen, in dem er die Problemlage der aktuellen Schul- und Erziehungsfragen darstellt. „Diese Grundgedanken, auf welchen Comenius seinen ganzen Schulorganismus aufbaute, sind so einleuchtend und in der Natur der Sache so tief begründet, dass eine Einrichtung der Schulen nach diesen Grundsätzen sich schließlich – meint man – als etwas Selbstverständliches darstelle. […] Den Schuleinrichtungen der Gegenwart fehlt der einheitliche, verbindende Grundgedanke und darum auch der innere Zusammenhang. ,Unsere Lehrordnungen leiden ja nicht an Unwissenschaftlichkeit, sondern an unorganischer Aufschichtung des Wissensstoffes, an Mangel der didaktischen Gliederung. Unsern Unterricht drückt nicht die Kenntnislosigkeit der Lehrer, sondern die Abschließung des einzelnen von den Interessen des Nebenmannes und von den gemeinsamen Zielen der Schulen. Und die Abhilfe steht nicht bei den Fachwissenschaften, sondern allein bei der allgemeinen Bildungslehre,46. bei der allgemeinen Didaktik und Pädagogik. In der That: dem von Comenius gezeichneten Bilde gegenüber zeigen unsere gegenwärtigen Schuleinrichtungen ein Bild der Willkürlichkeit und der Naturwidrigkeit, das man umsonst mit dem beschönigenden Ausdrucke der ,Vielgestaltigkeit‘ zu bedecken sucht, und zwar zeigen sie dies in einem Grade, dass von einem ,Schulwesen‘ als einem einheitlichen organischen Ganzen kaum mehr gesprochen werden kann. Es ist das Bild eines Wirrsales, in welchem sich zurechtzufinden die Eltern eines sachkundigen Führers bedürfen und hierbei noch oft genug sich schlecht beraten sehen.47. In Bezug auf die Aktualität der Darstellung des Themas „Johann Amos Comenius in seinem Verhältnis zu den wichtigsten Schul- und Erziehungsfragen der Gegenwart“ schildert Werner Korthase die schulpädagogische Situation im Jahr 1891 und macht damit auch die Bedeutung der Comenius-Feiern in Deutschland für das deutsche Schulwesen deutlich. „Für die geschilderte rege Beteiligung an den deutschen Feiern gab es neben idealistischen auch standespolitische Gründe, die zumindest erwähnt werden müssen, bleibt doch sonst das Geschehen und die weitere Entwicklung unverständlich, denn es kam während der letzten beiden Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts zu heftigen Auseinandersetzungen über Verbesserungen im Schulwesen, die um 1892 an Schärfe nicht mehr zu überbieten waren. Die Vertreter der Realgymnasien und Oberrealschulen versuchten das Ausbildungsmonopol der ,humanistischen Gymnasien‘ alten Stils zu brechen, und die Volksschullehrer forderten bessere Arbeitsbedingungen für die Volksschulen. […] In diese Zeit erregter schulpolitischer Kämpfe fiel der dreihundertste Geburtstag des Begründers der neueren Pädagogik, und es lag nahe, die eigene Sache mit der des berühmten Schulmannes zu verbinden, was nicht einmal falsch oder ,unhistorisch‘ war, denn man stritt über Forderungen, die schon vor zweihundertfünfzig Jahren von ihm in der ,Didactica magna‘ geäußert worden waren, damit in den Schulen ,weniger geräuschvolles Treiben, Überdruß, vergebliche Arbeit, aber mehr Muße, Lust und Freude und gründlicher Fortschritt einkehre und das christliche Gemeinwesen ,weniger Finsternis, Verwirrung, Zwiespalt, mehr Licht, Ordnung, Frieden und Ruhe aufzuweisen‘ habe.48.  Aus der Erörterungen der Aktualität der Ideen von Johann Amos Comenius zur Schulerziehung und zu den Erziehungsfragen der Gegenwart in der Festrede von Stadtschulrat Dr. Rohmeder, haben sich entscheidende pädagogische Konsequenzen für das Bildungswesen, vor allem in Bezug auf die Erziehung und Bildung der weiblichen Jugend, ergeben, wie dies Werner Korthaase historisch nachweisen und belegen kann. „Die Comenius-Gesellschaft hatte Anteil daran, dass höhere Mädchen-Schulen genehmigt wurden und dass die Gegner des Universitätsstudiums von Frauen letztlich zurücksteckten. Die Satzungen des 1894 gegründeten Münchener ,Vereins zur Gründung eines Mädchen-Gymnasiums‘ wurden von Stadtschulrat Dr. Wilhelm Rohmeder, dem Festredner der Münchener Comenius-Feier von 1892, entworfen. Auch er war Mitglied der CG.49. Dr. Rohmeder begründet in seiner Festrede die Bedeutung des Gelehrten Johann Amos Comenius für das 17. Jahrhundert. „Comenius war der einzige Mann seines Jahrhunderts,50 der die Mängel des bisherigen Schul- und Erziehungswesens klar erkannte und von seinem hohen Standpunkte aus die umfassenden Vorschläge ,zur Beglückung des Menschengeschlechts durch die Erziehung‘ machte. Stets hat er das Ganze der Menschenerziehung im Auge. Er ist der Vater der systematischen Pädagogik im vollen Sinne des Wortes. Mehr noch: die Geschichte der Pädagogik weiß keinen Zweiten zu nennen, der ein so wohldurchdachtes, umfassendes System der Erziehung und des Unterrichtes aufgestellt hätte. Alle Spätern stehen, bewusst oder unbewusst, auf des Comenius Schultern. Aus den skizzenhaften Andeutungen, die ich gegeben, mag geschlossen werden, was unsere heutigen Einrichtungen für Volksbildung ihm alles verdanken – zugleich aber auch, wie er für die vielen noch ungelösten Erziehungsfragen der Gegenwart als Wegweiser dienen kann.50. In der eineinhalbstündigen Festrede zum Thema „Johann Amos Comenius in seinem Verhältnis zu den wichtigsten Schul- und Erziehungsfragen der Gegenwart“ erörtert der Münchener Stadtschulrat Dr. Wilhelm Rohmeder die grundsätzliche Bedeutung der pädagogischen Ideen für aktuelle Themen der Schulerziehung. Der erste Grundgedanke der in allen Schriften von Comenius enthalten ist und das Fundament seines pädagogischen Systems darstellt ist die Liebe zu Gott und der Wunsch, die öffentlichen und privaten Verhältnisse der Menschen zu verbessern. Die erste Thematik der gegenwärtigen Schulerziehung ergibt sich nach Dr. Rohmeder aus der Folgerung, dass die deutschen Schulverhältnisse der Gegenwart vom Grundgedanken der Pädagogik von Comenius abweichen. Sie sind ja nicht das Ergebnis einer planmäßig, nach pädagogischen Gesichtspunkten schaffenden organischen Entwicklung, sondern einer, oft durch äußere Umstände, also durch Zufälligkeiten beeinflussten Gestaltung, welche als etwas Selbstverständliches und Unabänderliches hingenommen wird. Zweitens ist der ganze Unterrichts- und Erziehungsplan des Comenius ist nach einheitlichen Grundgedanken aufgebaut: Erziehung und Unterricht sind durch alle Stufen von den gleichen Grundsätzen getragen. Deshalb sind auch die Unterrichtsgegenstände auf allen vier Stufen die gleichen – verschieden ist bloß der Umgang des zu Lehrenden, entsprechend der Stufe des Lebensalters und der vorausgegangenen, das Nachfolgende in konzentrischen Kreisen stets stützenden Vorbereitung. Dr. Rohmeder erklärt als zweite Thematik der gegenwärtigen Schulerziehung, dass den Schuleinrichtungen der Gegenwart der einheitliche, verbindende Grundgedanke und darum auch der innere Zusammenhang fehlt. Drittens, ist das was über die Wichtigkeit der Erziehung in den ersten 6 Lebensjahren sagt, ist unwiderleglich; und ebenso unwiderleglich werden die Schäden dargelegt, welche für die Wohlfahrt eines Volkes aus der Geringschätzung oder Vernachlässigung der Erziehungseinrichtungen für die Kindheit sich ergeben. Die dritte Thematik der gegenwärtigen Schulerziehung besteht nach Dr. Rohmeder in der Tatsache, dass diese Äußerung von Comenius den zentralen Kern einer auch in der Gegenwart noch ungelöste Erziehungsfrage darstellt und damit zugleich in diejenige Seite der Frauenfrage einführt, denn die richtige Erziehung des Kindes, hat die richtige Erziehung der Mutter zur Voraussetzung. Wer Kinder erziehen will, muss selbst erzogen sein. Viertens beruht das ganze Erziehungssystem und die Erziehungsziele von Comenius auf christlicher Grundlage. Das letzte und höchste Ziel aller Erziehung ist ihm die Herstellung des Ebenbildes Gottes im Menschen. Deshalb müsse die gesamte Erziehung darauf gerichtet sein, „dass der Mensch der Dinge kundig, seiner selbst und der Dinge mächtig werde und auf Gott, die Quelle aller Dinge, sich und alles beziehe“. Dr. Rohmeder erklärt als vierte Thematik der gegenwärtigen Schulerziehung, dass die neuere Pädagogik darauf abziele, dass die Erziehung eine intellektuelle, ästhetische und moralisch-religiöse sein müsse. Fünftens, ergibt sich aus diesem Ziel der Erziehung für Comenius die Gleichstellung der Geschlechter, und zwar auf allen Stufen seines Schulorganismus. Dr. Rohmeder stellt als fünfte Thematik der gegenwärtigen Schulerziehung die Forderung auf, dass die weibliche Jugend das gleiche Recht der Teilnahme an der Erziehung und am geordneten Unterricht erhält, nach dem Grundsatz der Gegenwart „Die Frau ist zu allem berechtigt, wozu sie befähigt ist“. Sechstens, verbindet sich mit den Erziehungszielen von Comenius die Forderung, dass er die körperliche Ausbildung und überhaupt die Körperpflege als einen wesentlichen Teil der Jugenderziehung und der Gesamtbildung betrachtet. Die sechste Thematik der gegenwärtigen Schulerziehung besteht nach Dr. Rohmeder darin, dass die Pflege der Gesundheit, der Ernährung und der Übung des Körpers in den Begriff der Schule aufgenommen werden müssen. Er erklärt dass die Körpererziehung, soweit sie die geordneten Spiele der Jugend betrifft, in Deutschland noch in den allerersten Anfängen der Verwirklichung steht, während in England, dies schon fester Bestandteil der Volkserziehung geworden ist. Siebtens, fordert Comenius, dass nicht nur der Körper des Ganzes, sondern auch die einzelnen Glieder und Werkzeuge desselben der Ausbildung und der Übung bedürfen, besonders die Hand und das Auge. Zur siebten Thematik der gegenwärtigen Schulerziehung, weist Dr. Rohmeder nach, dass die Erziehung zur Arbeit durch Arbeit, zum Handeln durch Handeln als eine der wichtigsten erziehlichen Reformbestrebungen der Gegenwart auf dem Umweg über Finnland und Skandinavien, nach Deutschland zurückgekommen iund hier zu neuer Belebung und Entwicklung gelangt ist. Achtens wird Comenius in seinem Erziehungssysteme von dem Grundgedanken geleitet wird, dass aller Unterricht naturgemäß sein muss. Die Ordnung der Schulen ist von der Natur zu entlehnen; „denn die Kunst vermag nichts, als die Natur nachzuahmen. Alles Natürliche geht von selbst.“ Deshalb beginnt für ihn alle Wissenschaft mit der sinnlichen Wahrnehmung. Zuerst sind die Sinne, dann das Gedächtnis, dann der Verstand und das Urteil zu üben. Die achte Thematik der gegenwärtigen Schulerziehung besteht nach Dr. Rohmeder darin, dass sich aus diesen Grundgedanken von Comenius alle Einzelforderungen ergeben, wie Comenius sie in einer Anzahl von Werken praktisch verwandt und in den Vorarbeiten zur großen Pansophie eingehend begründet hat. Diese Ideen von Comenius stellen Fundgruben für Gesetze der Unterrichtskunst, welche die moderne Didaktik zwar als richtig anerkannt, aber noch lange nicht alle ins Schulleben übergeführt hat, und so recht geeignet sind, eine „Anweisung zu bieten, wie die Lehrenden weniger lehren, die Lernenden aber leichter und mehr lernen können“.

 

4. Die Bedeutung der Comenius-Feiern im Jahr 1892 für die Comeniusforschung in Deutschland
Für die Comeniusfoschung in Deutschland haben die Feiern zum 300. Geburtstag von Johann Amos Comenius am 28. März 1892 allgemein eine vertiefte Beschäftigung mit dem Leben und Wirken des tschechischen Gelehrten und eine intensivere Auseinandersetzung mit den Ideen und Zielsetzungen des Theologen, Philosophen und Pädagogen Comenius bewirkt. Zum Beitrag der Comenius-Feiern für die wissenschaftliche Erforschung der Biographie, des wissenschaftlichen Lebenswerks, vor allem der Erziehungslehre und Bildungstheorie berichtet Will Seymour Monroe im Jahr 1912 in seinem Aufsatz „Comenius and the Beginnings of Edcational Reform“ „über den bleibenden Einfluss des Comenius“ und die weltweite Rezeption seiner Ideen, die nach seiner Einschätzung vor allem durch die Comenius-Feiern zu seinem 300. Geburtstag maßgeblich gefördert und vertieft wurde. „A second recent manifestation of the permanence of the Moravian educator’s influence is the Comenius Society (Comenius-Gesellschaft), with headquarters in Germany, and numbering among its members most of the leaders in educational thought in the world. It was organized in 1891. […] The membership of the society, while overwhelmingly German, includes a considerable number from Austria-Hungary, Holland, Great-Britain, The United States, Russia, Sweden, Norway, Italy, Switzerland, France, Greece, Belgium and Denmark. The society inspired the numerous celebrations in commemoration of the three hundredth anniversary of the birth of Comenius (March 28, 1892). These celebrations, held at most of the educational centers in the Old World, and at a number of places in the New, revived the memory of Comenius, and brought his teachings to thousands of teacher who had known him before only as a name. 51.  „Eine zweite moderne Offenbarung der Fortdauer des Einflusses des Mährischen Erziehers ist die Comenius- Gesellschaft mit Geschäftssitz in Deutschland, die zu ihren Mitgliedern die meisten Anführer des Erziehungsgedankens in der Welt zählt. Diese wurde im Jahr 1891 aufgebaut. […] Die Mitgliedschaft in der Gesellschaft, bestand überwiegend aus Deutschen, schloß aber auch eine ansehnliche Zahl Mitglieder aus Österreich-Ungarn, Niederlande, Groß-Britannien, Vereinigte Staaten, Russland Schweden, Norwegen, Italien, Schweiz, Frankreich, Griechenland, Belgien und Dänemark mit ein. Die Gesellschaft regte die unzähligen Feiern an, zur Erinnerung an den dreihundertsten Jahrestag der Geburt von Comenius (28. März 1892). Diese Feiern, die vor allem in den Zentren der Erziehung in der Alten Welt abgehalten wurden und auch in einer Anzahl an Orten in der Neuen Welt, belebten die Erinnerung an Comenius, und vermittelten seine Lehren an tausende Lehrer, die ihn zuvor nur mit Namen gekannt hatten.“ Am Beispiel der Comenius-Feier am 28. 3. 1892, die durch die Berichterstattung in den damaligen Medien der Tageszeitung in ihrem Ablauf dokumentiert ist und durch die im Druck vorhandene Festrede auch inhaltlich nachvollzogen werden kann, ist es möglich, die durch die Festversammlung zum dreihundertsten Geburtstag geförderten pädagogischen Initiativen, die anhaltende Begeisterung für das Leben, Werk und Wirken und den vertieften Einsatz für die Ideale von Johann Amos Comenius nachzuvollziehen und damit einen Beitrag für das internationale Verständnis der inhaltlichen Zielsetzungen und thematischen Schwerpunkte der Comeniusforschung in Deutschland zu ermöglichen.

RÉSUMÉ

Oslava Komenského v Mnichově roku 1892 Na příkladě oslavy Komenského v Mnichově 28. března 1892, která je dokumentována ve zpravodajství tehdejších medií a prostřednictvím tisků tehdy přednesených slavnostních proslovů, můžeme i obsahově sledovat, jak slavnostní shromáždění ovlivnilo pedagogické iniciativy, které byly inspirovány jeho životem, dílem a myšlenkami. Touto studií chceme přispět k přesnějšímu vytýčení cílů a témat komeniologického bádání v Německu. Zprávy o Komenského slavnostech byly většinou otištěny v místních novinách, které uveřejnily i slavnostní řeči. Iniciativa k oslavám 300. narozenin J. A. Komenského byla v roce 1892 podporována především učitelskými sbory, ústavy a zařízeními pro výchovu učitelů, seminárními školami, výukovými a vyučovacími ústavy, školskými úřady, profesními organizacemi učitelstva a učitelskou jednotou. Slavnostní řečníci byli většinou školní radové, vedoucí seminářů a ředitelé škol. Příprava slavnostních shromáždění a průběh oslav Komenského byly v režii místních pořadatelů. Zpravodajové v novinách poukazují vedle zpráv o nesčetných oslavách k 300. výročí zvláště na oslavu Komenského v Mnichově a ztotožňují se s výrokem hodnotícím toto slavností shromáždění: „zvláště skvostná zdá se být ona mnichovská, kde školní rada Dr. Rohmeder držel slavností řeč a ke zvelebení slavnosti přispěly živé obrazy a písně učitelského pěveckého sboru a pěveckého chóru“. Pro účel slavností Komenského byly připraveny divadelní hry a dramatická ztvárnění, které měly představit charakter Komenského zvláštní a měly ukázat život, práci a působení tohoto českého učence. Stěžejní bod pocty českému učenci J. A. Komenského k jeho 300. narozeninám spočíval v mnohých vzpomínkových slavnostech, v představení jeho života, práce a působnosti, významu pro vývoj učitelských metod, didaktiky, pedagogických postulátů, stanovení cílů a zásluh; většinou bylo uctění osobnosti a myšlenek Komenského spojeno s aktuálními otázkami výchovy žáků a současných pedagogických snah.


1. Der letzte Bischof der böhmischen Brüder. Ein Lebensbild von Dr. Ludwig Keller. Münchner Neueste Nachrichten. München: Knorr & Hirth, 45. Jahrgang, Nr. 92, vom Freitag, 26. Februar 1892, Wissenschaftliche Rundschau, S. 1.

2. Siehe K o r t h a a s e,  Werner: From Czech patriot to citizen of the world: Johan Amos Comenius. In: Werner Korthaase – Sigurd Hauff – Andreas Fritsch (Hg.). Comenius und der Weltfriede. Comenius and World Peace. Berlin: Deutsche Comenius-Gesellschaft, 2005, S. 69-91.

3.  K o r t h a a s e, Werner: Die Berliner internationale Comenius-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft und Volkserziehung (1891–1934). Hg. Vom Comenius-Zentrum Berlin beim Interdisziplinären Institut für Wissenschaftsphilosophie und Humanontogenetik der Humboldt- Universität zu Berlin. Berlin: 1993. Hefte zur Lebensbildung (4), S. 19.

4. Aufruf zur Feier des 300jährigen Geburtstages des Johann Amos Comenius am 28. März 1892, in: Monatshefte der Comenius-Gesellschaft. Leipzig: R. Voigtländer 1. Band 1892, S. 3-4.

5. K o r t h a a s e,  Werner: Die alte und neue Comenius-Gesellschaft. Stifter-Jahrbuch, Hg. Adalbert Stifter Verein e. V. München, Benediktbeuern: Rieß, Neue Folge 8, 1994, S. 59.

6. Marta B e č k o v á. Erkenntnis und Nachhall der Persönlichkeit und des Werkes Jan Amos Komenskýs in den Böhmischen Ländern und in der Slowakei in den Jahren 1892 – 1918. (Zur Entwicklung der tschechischen und slowakischen Komeniologie). Acta Comeniana 9 (XXXIII) 1991, S. 77-78.

7. Comenius-Feier. In: Bayerische Lehrerzeitung. Hg. Bayerischer Volksschullehrerverein. Nürnberg: Tümmel, 26. Jahrgang Nr. 14, 1. April, 1892, S. 191-192.

8. Comenius-Feier. In: Bayerische Lehrerzeitung, 26. Jahrgang Nr. 14, 1. April, 1892, S. 191.

9. Wilhelm R o h m e d e r : Johann Amos Comenius in seinem Verhältnis zu den wichtigsten Schul- und Erziehungsfragen der Gegenwart. Festrede, gehalten bei der Feier des 300. Geburtstages des Johann Amos Comenius im Saale des katholischen Casinos zu München am 28. März 1892. Bielefeld: Helmich, 1892 (Sammlung pädagogischer Vorträge 5. Band, 8. Heft). 

10. Comenius-Feier. In: Bayerische Lehrerzeitung, 26. Jahrgang Nr. 14, 1. April, 1892, S. 191.

11. F r i t z e , Georg: Amos Comenius. Festspiel zum 300jährigen Jubelfeier von Amos Comenius. Frankfurt an der Oder: Harnecker, 1892.  

12. R i s c h, Paul: Comenius in Lissa. Festspiel in drei Aufzügen. Zur Feier des 300jährigen Geburtstages gedichtet. Musik von Richard Schumacher. Aufgeführt am 31. März 1892 im Saale der Philharmonie in Berlin. Berlin: Lüder, 1892.  

13. S t a r k, Ludwig: Bühnenmäßige Darstellung der „Schola ludus“, nach dem IV. Theil „Der Sprachenpforte in dramatischer Darstellung“ von Comenius, arrangiert von Herrn L. Stark. Aufführung bei der Comenius-Gedenkveranstaltung am 28. März 1892 im Saal des Katholischen Casinos in München.

14. Offenbarung 2,5. „Bedenke also, aus welcher Höhe du gefallen bist! Kehre um und tue die ersten Werke! Sonst komme ich dir und werde deinen Leuchter wegrücken von seinem Platz, wenn du nicht umkehrst.“ 

15. Comenius-Feier. In: Bayerische Lehrerzeitung, 26. Jahrgang Nr. 14, 1. April, 1892, S. 191-192.

16.  K o r t h a a s e, Werner: Die Comeniusrezeption in Deutschland. Protokoll über die wissenschaftliche Comeniustagung „Türen nach Europa“. Herrnhut: 1992, S. 136-150.

17. Stadtschulrat Dr. Wilhelm Rohmeder. (* 8. 6. 1843 Heidenheim bei Gunzenhausen – † 4. 10. 1930 München) Biographie siehe:  K ü b e r t ,  Hans: Stadtschulrat a. D. Dr. phil. et med. Wilhelm Rohmeder. Ein Lebensbild. Münchener Lehrerzeitung. Nachrichtenblatt für städtisches Schulwesen. Organ des Münchener Lehrervereins e.V. München: Münchener Druck- und Verlagshaus 16. Jg. Nr. 1/Januar 1931, S. 2-9.

18. S t a r k,  Ludwig: Kunst und Welt. Eine Auswahl musikalischer und touristischer Tagebuchblätter von Dr. Ludwig Stark, Professor am Konservatorium für Musik in Stuttgart. Mit dem Portrait des Verfassers. Stuttgart: Adolf Bonz & Comp., 1884, m. 1 Portr., VI S., 1 Bl., 315 S.

19. Stadtarchiv München, Jahrbuch der königl. Haupt- u. Residenzstadt München 1892 von Ernst von Destouches 3. Band. Stadt-Chronik Bestand 1892, Band 3/1, Signatur: lfd. Nr. 165, Dokument Nr. 91, Einladung zur Teilnahme an der Comenius-Feier in München. Ruckseite des Dokuments: Der Ausschuss zur Vorbereitung der Comeniusfeier.Dr. Rudolf Assmus, Hauptlehrer an der stadtischen Handelsschule; Dr. Joseph Bach, kgl. Universitätsprofessor, Dekan der theol. Fakultät; Wilhelm Beer, Oberlehrer; Philipp Brunner, rechtskund. Magistratsrat, Vorsitzender des Münchener Kindergartenvereins; Dr. Wilhelm von Christ, Rector magnificus der kgl. Ludwigs-Maximilians-Universität und königl. Universitätsprofessor; Dr. Johann Gerstenecker, kgl. Gymnasialprofessor; Max Greisl, Oberlehrer, Vorsitzender des Lehrergesangvereins München; Dr. Sigmund Gunther, kgl. Professor an der Technischen Hochschule München; Friedrich Hall, Lehrer, Vorsitzender des Turnlehrervereins München; Joseph Heigenmooser, kgl. Direktor an der kgl. Kreislehrerinnenbildungsanstalt für Oberbayern; Max Manuel, Kunstmaler; Dr. Andreas Muller, kgl. Rektor der kgl. Ludwigs- Kreisrealschule; Dr. Wilhelm Rohmeder, Stadtschulrat, kgl. Stadtschulenkommissar und Rektor der städtischen Handelsschule; Friedrich Seyboth, Fabrikant und bürgerl. Magistratsrat; Adolf Sickenberger, kgl. Rektor der kgl. Luitpold-Kreisrealschule, Vorsitzender des Vereins technischer Lehrer in Bayern; Dr. Leonhard Sohncke, kgl. Professor an der Technischen Hochschule, Vorsitzender des Vereins fur Schulreform; Ludwig Stark, Dramaturg; Franz Stolzl, Lehrer, Vorsitzender des Bezirkslehrervereins München-Stadt; Albin Sturm, Oberlehrer, Direktor des Lehrergesangvereins München; Helene Sumper, Lehrerin, Vorsitzende des Lehrerinnenvereins München; Dr. J. Ritter von Widenmayer, I. rechtskund. Burgermeister, Vorsitzender des Münchener Volksbildungsvereins und Dr. Karl Zettel, kgl. Gymnasialprofessor a.D.

20. Das „Katholisches Casino“ wurde im Jahr 1866 von dem Politiker Ludwig von Arco-Zinneberg in München, mit der Zielsetzung zur „Mobilisierung des katholischen Lagers“ und zur Vertretung von katholischen Positionen in politischen und sozialen Tagesfragen, gegründet. Nach diesem Vorbild entstanden in Süddeutschland und Österreich ähnliche Institutionen, nachgewiesen ist die Gründung eines „Katholischen Casino“ 1868 in Rosenheim, 1871 in Aibling. Das „Katholischen Casino“ in München wurde von dem Professor der Medizin Johann Nepomuk Ringseis von 1866 bis 1867 geleitet. Von 1867 bis 1882 war der Politiker Ludwig von Arco-Zinneberg Vorstand des „Katholischen Casino“ München. Sein Nachfolger war von 1882 bis 1899 Konrad Graf von Preysing. Siehe auch: Die Vorstände des Katholischen Kasinos München 1866 – 1924, in: Katholisches Kasino München (a.B.) Barerstraße 7. Jubiläumsjahr 1926. Mit Anhang: Mitglieder-Verzeichnis nach dem Stande von Ende Dezember 1926. München: Druck der Buchdrucker-Lehrwerkstätte der Salesianer 1926, S. 13.

21. Stadtarchiv München, Stadt-Chronik Bestand 1892, Band 3/1, Signatur: lfd. Nr. 165, Dokument Nr. 93, Programm zur Feier des 300. Geburtstages des Johann Amos Comenius. 4 Seiten, mit Ablauf der Comenius-Feier, Liedtexten, Festprolog von Dr. Karl Zettel. München: Hof- Buchdruckerei E. Muhlthaler, 1892.

22. Der Saal des Katholischen Casinos befand sich in der Barerstraße 7 in München. Zur geistigen Ausrichtung des katholischen Kasinos siehe folgendes Zitat. „Der politische Katholizismus in Bayern präsentierte sich um das Jahr 1866 noch ziemlich konturenlos und desorganisiert. Die katholisch-politischen Vereine von 1848 (Verein für konstitutionelle Monarchie und religiöse Freiheit, Piusvereine) waren in der Reaktionszeit eingeschlafen. Der neue Typus der Katholischen Kasinos, wie sie ab 1862 in Baden unter dem Eindruck des dortigen frühen Kulturkampfs entstanden, bürgerte sich im bayerischen Katholizismus, solange er selbst von solchen Auseinandersetzungen verschont blieb, nur zögernd ein. Bis 1866 gab es Kasinos nur in den Städten Passau (gegründet 1864), Eichstätt (1865), Amberg (,Concordia‘, 1865) und München (,Hofgartenkasino‘, 1866), dazu einige katholische Lesevereine, vornehmlich in Unterfranken. Es handelte sich um gesellige, nichtpolitische Honoratiorenvereine, die der ,Hebung des katholischen Bewußtseins‘ dienen wollten, dadurch aber auch der Politisierung der Katholiken im konservativen, antiliberalen Sinne vorarbeiteten.“ Brandmüller, Walter (Hg.) Handbuch der Bayerischen Kirchengeschichte Bd. 3: Von der Säkularisation bis zur Gegenwart. Vom Reichsdeputationshauptschluss bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil. St. Ottilien: EOS, 1991, S. 210-211.

23. Die Comeniusfeier in München. In: Münchner Neueste Nachrichten. München: Knorr & Hirth, 45. Jahrgang, Nr. 144, vom Mittwoch, 30. März 1892, S. 3.

24. K o r t h a a s e,  Werner: Die alte und neue Comenius-Gesellschaft. Stifter-Jahrbuch Hg. Adalbert Stifter Verein e. V. München, Benediktbeuern: Rieß, Neue Folge 8, 1994, S. 59.

25.   K o r t h a a s e, Werner: Die Berliner internationale Comenius-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft und Volkserziehung (1891–1934), op. cit., S. 16.

26. Die Comeniusfeier in München, op. cit., S. 3.

27. „Lebende Bilder, die Darstellung von Szenen aus bibl. Geschichte, antiker Sage oder neuerer Geschichte, schließlich auch von bekannten Werken der Malerei und Plastik oder anspielungsreicher Allegorien durch lebende, aber stumm und bewegungslos verharrende Personen auf e. Bühne, z.T. mit Musikuntermalung…“ Lebende Bilder. In: W i l p e r t, Gero von: Sachwörterbuch der Literatur. Stuttgart: Alfred Kröner 7. verb. u. erw. Aufl. 1989, S. 501.

28. Die Comeniusfeier in München, op. cit., S. 3. 

29. Stadtarchiv München, Stadt-Chronik Bestand 1892, Band 3/1, Signatur: lfd. Nr. 165, Dokument Nr. 94, H e i g e n m o o s e r, Joseph: Erläuterung zum Lebenden Bild. Erdacht und erstellt von Herrn Kunstmaler Manuel. München: Buchdruckerei J. Fuller, 1892.

30. C o m e n i u s, Johann Amos: Schola Ludus. Die Schule als Spiel. Ins Deutsche übertragen von Wilhelm Bötticher. Langensalza: Hermann Beyer, 1888 (Bibliothek pädagogischer Klassiker. Hg. von Mann, Friedrich).

31. H e i g e n m o o s e r, Joseph: Erläuterung zum Lebenden Bild. Erdacht und erstellt von Herrn Kunstmaler Manuel. München: Buchdruckerei J. Fuller, 1892. Enthalten in: Stadtarchiv München, Stadt-Chronik Bestand 1892, Band 3/1, Signatur: lfd. Nr. 165, Dokument Nr. 94.

32. Die Comeniusfeier in München, op. cit., S. 3.

33. Saal des Katholischen Casino: Adressbuch von München für das Jahr 1892 Hg. kgl. Polizei- Direktion. Hierzu das Handels- und Gewerbe-Adressbuch hg. von der Handels- und Gewerbekammer für Oberbayern. Hergestellt nach dem Stande vom 1. November 1891. München: Knorr & Hirth, 1892, III. Theil, Hof- und Staatsstellen, Staats- Reichs- und Gemeinde-Behörden. Burreau- und Geschäfts-Lokalitäten, S. 59 „Vereine […] Casino der Isarvorstadt Thalkirchnerstr. 76. – Casino (kath.) St. Peter Rindermarkt 5 (Gasthaus drei Rosen). – Casino (kath.) Barerstr. 7. – Casino (kath.) f.d. Vorst. Au Entenbachstr. 169. – Casino (kath.) der Maxvorstadt Augustenstr. 41. – Casino (kath.) Giesing Bergstraße 16. – Casino (kath.), Giesing, Sterbekassa des, Bergstraße 16, Vorstand Joh. Widmann, Gärtner Tegernseelandstraße 95. – Casino (kath.) Schwabing Werneckstr. 2.“

34. L e s s i n g,  Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin: 1780. Neudruck München: dtv 1997 (dtv Bibliothek der Erstausgaben Bd. 2630).

35. R o h m e d e r, Wilhelm: Johann Amos Comenius in seinem Verhältnis zu den wichtigsten Schul- und Erziehungsfragen der Gegenwart, op. cit., S. 1. 

36. M i c h e l, Gerhard (Hg.). Comenius-Bibliographie. Deutschsprachige Titel 1870–1999. 1. Aufl. Sankt Augustin: Academia, 2000. (Schriften zur Comeniusforschung. Begründet von Klaus Schaller, Bd. 27).

37. Vgl. Hugo H o l t s c h. Comenius der Apostel des Friedens. Langensalza: Hermann Beyer und Söhne, 1892, 1 Bl., 28 S. (Pädagogisches Magazin; H. 7). Siehe auch: Hugo H o l t s c h. Comenius der Apostel des Friedens (Zum 28. März 1892). Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht. Langensalza, 19. Jg. 1892, S. 89-92 und S. 97-102.

38. Der Jesuit Johann Michael Sailer (*17. 11. 1751 Aresing bei Schrobenhausen – † 20. 5. 1832 Regensburg) hat sich aus innerer Verwandtschaft zu dem universalen christlichen Pädagogen Johann Amos Comenius intensiv beschäftigt. In Sailers Erziehungslehre finden sich viele Parallelen zu dem fundamentalen Werk der „Großen Unterrichtslehre“ von Comenius. S a i l e r, Johann Michael: Über Erziehung für Erzieher. Besorgt von Eugen S c h o e l e n. Paderborn: Schöningh, 1961. (Schöninghs Sammlung Pädagogischer Schriften. Quellen zur Geschichte der Pädagogik), S. 24.

39. Wilhelm R o h m e d e r. Johann Amos Comenius in seinem Verhältnis zu den wichtigsten Schul- und Erziehungsfragen der Gegenwart, op. cit., S. 1-2.

40. C o m e n i u s, Johann Amos: Große Didaktik. Übersetzt und herausgegeben von Andreas Flitner. 3. Aufl. Düsseldorf, München: Helmut Küpper vormals Georg Bondi, 1966. Gruß an den Leser, S. 12-13. 

41. R o h m e d e r, Wilhelm: Johann Amos Comenius in seinem Verhältnis zu den wichtigsten Schul- und Erziehungsfragen der Gegenwart, op. cit., S. 2. 

42. K o r t h a a s e, Werner: Die Berliner internationale Comenius-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft und Volkserziehung (1891–1934), op. cit., S. 17.

43. R o h m e d e r, Wilhelm: Johann Amos Comenius in seinem Verhältnis zu den wichtigsten Schul- und Erziehungsfragen der Gegenwart, op. cit., S. 5-6.

44. C o m e n i u s, Johann Amos: Große Didaktik, op. cit., 33. Kapitel, Erfordernisse zur praktischen Anwendung dieser Universalmethode, S. 217.

45. R o h m e d e r, Wilhelm: Johann Amos Comenius in seinem Verhältnis zu den wichtigsten Schul- und Erziehungsfragen der Gegenwart, op. cit., S. 8-9.

46. W i l l m a n n, Otto: Didaktik als Bildungslehre nach ihren Beziehungen zur Sozialforschung und zur Geschichte der Bildung. Bd. I, Braunschweig: Viehweg, 1882, S. 88.

47. R o h m e d e r, Wilhelm: Johann Amos Comenius in seinem Verhältnis zu den wichtigsten Schul- und Erziehungsfragen der Gegenwart, op. cit., S. 9. 

48. K o r t h a a s e, Werner: Die Berliner internationale Comenius-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft und Volkserziehung (1891–1934), op. cit., S. 17-18.

49. Ibid., S. 36. 

50. R o h m e d e r, Wilhelm: Johann Amos Comenius in seinem Verhältnis zu den wichtigsten Schulund Erziehungsfragen der Gegenwart, op. cit., S. 20-21. 

51. M o n r o e, Will Seymour: Comenius and the Beginnings of Educational Reform. New York: Charles Sribners’ Sons, 1912, S. 170-171.